Schlagwort: Ton

der McGurk-Effekt

Wie Marshall McLuhan in seinem Werk The Medium is the Massage herausstellt, entwickelte sich der Mensch durch die Niederschrift der Laute vom akustischen zum visuellen Wesen. Dass wir visuelle Wesen sind, können wir selbst durch den McGurk-Effekt testen: Hören wir immer wieder den selben Laut, erhalten dazu aber einen jeweils anderen visuellen Reiz, überwiegt der visuelle Reiz, und verändert unsere auditive Wahrnehmung.

Im April besuchte ich gemeinsam mit meinen Freunden und einer kubanischen Austauschstudentin das Osnabrücker Filmfestival EMAF. Nicht nur die Filme haben es mir angetan, auch Osnabrück konnte überraschen. Abgesehen vom Drama um den Neumarkt, ist die Stadt an der Hase sehr beschaulich. Doch für heute möchte ich es knapp halten und bei dem Festival bleiben. Ein Werk ist mir nämlich besonders in Erinnerung geblieben: Es ist ein Film vom Österreicher Johann Lurf.

ist ein Film über Sterne. Anderthalb Stunden blitzen weiße Punkte über die Leinwand. Mal begleitet von sphärischem Rauschen, mal von gestückelten Zitaten. Und irgendwann stellt sich einem unweigerlich die Frage: Wieso eigentlich? Doch der Abspann bringt die Auflösung: Die Schnipsel sind eine chronologische Abfolge von Filmen die Sterne zeigen.

Damit ist ★ weniger ein Film über Sterne, als über den Menschen. Der Film bzw. die Schnipsel veranschaulichen unsere technischen Möglichkeiten, Sterne zu beobachten und darzustellen – damit dokumentiert ★ unser visuelles Verständnis des Universums im Laufe der Zeit.

Analogisierung

Gemeinsam mit Lena thematisierte ich in einer Installation von 2015 die Digitalisierung. Durch Beamer und Prismen wird eine digitale schwarz-weiß Animation in ein analoges, farbiges Lichtspiel umgewandelt. Wie bei der Digitalisierung kann der einzelne Mensch den Prozess nicht stoppen, sondern lediglich einige wenige Faktoren (wie den Ort der Umwandlung) bestimmen.

Unter diesem Link gibt es ein Video von der Installation und der Ausstellung: youtube.com/watch?v=CSthVHK09iA